Nachruf: Anni Lutzer (†, 86 Jahre)

Eine, die anpackte – für Rumeln, für die Leichtathletik, für die Gemeinschaft

Anni Lutzer ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Sie hat Rumeln bewegt – im
wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Über Jahrzehnte prägte sie den Rumelner
Turnverein (RTV) und die Leichtathletik in Duisburg/Mülheim mit Tatkraft,
Beharrlichkeit und Herz.
Als Leiterin der RTV-Leichtathletikabteilung (1986–1995) und als Geschäftsführerin des Hauptvereins (1990–1994) trieb sie Projekte voran, die dem Sport im Westen der Stadt bis heute nutzen. Maßgeblich war ihr Einsatz für die Kunststofflaufbahn auf der Platzanlage am Waldborn (Fertigstellung 1991) – ein Meilenstein für Trainings- und Wettkampfbedingungen, von dem Generationen profitierten.
Auch über den Verein hinaus wirkte sie: als Vorsitzende des Leichtathletikkreises
Duisburg/Mülheim und als Leiterin der Fachschaft Leichtathletik im Stadtsportbund Duisburg. Wenn es um die Sache ging, scheute sie keine langen Sitzungen, keine Telefonrunden, keine zähen Abstimmungen. So kämpfte sie mit Nachdruck für den Neubau des Leichtathletikstadions in Duisburg – ein Projekt, das ohne sie nie verwirklicht worden wäre.

Das Leichtathletikstadion – ihr größtes Vermächtnis

Das moderne Leichtathletikstadion in Duisburg trägt deutlich ihre Handschrift. Ohne Anni Lutzer wäre dieses Stadion nie entstanden. Sie trieb das Projekt über Jahre unbeirrt voran, führte Gespräche, überzeugte Verwaltung und Politik und hielt auch dann fest daran, wenn andere längst aufgegeben hätten. Ihr Einsatz und ihre Ausdauer machten den Unterschied – und das Stadion wurde zu ihrem bleibenden Vermächtnis.

Ein Leben für den Sport und die Gemeinschaft

Unvergessen bleibt ihr Organisationstalent: Zur 100-Jahr-Feier des Rumelner
Turnvereins im Jahr 2000 gehörte Anni Lutzer dem rührigen Festausschuss an – viele sprechen bis heute von einer perfekt vorbereiteten Jubiläumswoche mit Festakt und Galaabend.
Ebenso wichtig war ihr, dass sich sportliche Leistung und Gemeinschaft nicht
ausschließen. Sie förderte gleichermaßen den Spitzensport und den Breitensport,
unterstützte Trainerinnen und Trainer, kümmerte sich um Nachwuchsarbeit und
organisatorische Strukturen. Durch ihren Einsatz konnten Talente wachsen – eine
Athletin aus den Reihen des Rumelner Turnvereins nahm später sogar an den
Olympischen Spielen in Sydney teil, ein Erfolg, der auch auf ihr Wirken zurückging.
Darüber hinaus pflegte sie mit großem Engagement den Jugendaustausch mit der ungarischen Partnerstadt Győr. Über viele Jahre brachte sie junge Menschen beider Nationen zusammen, organisierte gegenseitige Besuche und sportliche
Begegnungen – gelebte Völkerverständigung durch den Sport.
Sie war eine, die Verantwortung übernahm und Menschen mitnahm. Sie verband
Leistungs- mit Breitensport, förderte Kinder und Jugendliche, hielt den Kontakt zu
Schulen und Verwaltung und blieb dabei stets nahbar. Wer mit ihr arbeitete, erinnert sich an klare Worte, an Humor – und an das sichere Gefühl: „Wenn Anni es übernimmt, wird es gut.“
Mit ihrem Tod verliert Rumeln eine beharrliche Fürsprecherin des Sports und eine
verlässliche Ehrenamtlerin. Was bleibt, sind Anlagen, Strukturen und Erinnerungen, die ohne sie anders aussähen – und viele, die dank ihr ihren Weg im Sport gefunden haben.

Steckbrief ihrer Verdienste (Auswahl)

-Abteilungsleiterin Leichtathletik im RTV (1986–1995)
-Geschäftsführerin des RTV-Hauptvereins (1990–1994)
-Initiatorin und treibende Kraft der Kunststofflaufbahn am Waldborn (1991)
-Vorsitzende des Leichtathletikkreises Duisburg/Mülheim
-Leiterin der Fachschaft Leichtathletik im Stadtsportbund Duisburg
-Initiatorin des Neubaus des Leichtathletikstadions Duisburg (ohne sie wäre
es nie entstanden)
-Förderung von Spitzen- und Breitensport im RTV
-Mitwirkung am Aufbau eines Leistungsumfelds, das die Teilnahme einer RTV-
Athletin an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney ermöglichte
-Langjährige Organisation und Pflege des Jugendaustauschs mit der
Partnerstadt Győr (Ungarn)
-Ehrenabzeichen: LV Nordrhein (Gold/Silber), Deutscher Leichtathletik-
Verband (Silber)
-Mitverantwortlich für die 100-Jahr-Feier des RTV (2000)

Ruhe in Frieden, liebe Anni. Danke für alles!